Barhufpflege

 
 

Als Hufpflegerin wende ich eine der Natur nachempfundene Hufbearbeitung an. Bei den meisten Equiden, die heute als Freizeit- und Sporttiere gehalten werden, ist die Balance zwischen Hornproduktion und Abrieb nicht im Gleichgewicht. Die Haltungsbedingungen unterscheiden sich zum Teil wesentlich vom natürlichen Umfeld der Pferde. Ich unterstütze das Pferd, durch eine der Natur nachempfundene Hufbearbeitung (F- Balance). Sein Gleichgewicht soll wieder hergestellt werden und es ist sicherzustellen, dass der Huf seine natürlichen Funktionen erfüllen kann.


Die Aufgaben des gesunden Barhufes  (ohne Beschlag)

Schutzfunktion:

Der ständig nachwachsende "Schuh" schützt das untere Ende der Gliedmasse gegen äussere Einflüsse. Bei Wildpferden ist Wachstum und Abrieb in Balance. Bei menschlichen Haltungsbedingungen muss oft der Abrieb durch "kürzen" imitiert werden. Eine Anpassung an unterschiedliches Gelände ist durch die Kronwulstveränderungen gegeben, sofern genügend Bewegung auf diesen Böden möglich ist.


Sicherheit beim  Auffussen:

Auf jedem Untergrund gibt der Huf die notwendige Sicherheit beim Auffussen durch sein Sohlenprofil (Gewölbe, Eckstreben, Strahl/Ballen).


Stossdämpfung:

Die gesunde und physiologisch geformte Hufkapsel fängt ca 80% der Aufprallenergie ab. Die höher liegenden Gewebe bis hin zur Lunge werden geschützt. Bei der Materialverformung (Spreizung der harten Hufwände unter Abflachung des Sohlengewölbes) wird gleichzeitig Wärme frei, die dem Stoffwechsel in der Huflederhaut zugute kommt.


Pumpfunktion für die Blutzirkulation:

Diese lebensnotwendige, das Herz unterstützende Funktion ist am meisten gefährdet. Bei der Erweiterung des Hufkapseldurchmessers (Hufmechanismus) kann die Huflederhaut sich zur vollen Dicke entspannen. Venöses Blut fliesst in die Kapillargefässe und auch frisches arterielles Blut strömt nach. Beim Entlasten (Hocheben) des Hufes wird der Zwischenraum wieder eng, die Venen kontrahieren und das Blut bewegt sich aufwärts. Auf dem Weg nach oben spielen die Gelenke des Fusses (straffes Bindehautgewebe, Bänder) oberhalb des Wurzelgelenkes und die Muskeln eine Rolle. Stetiges Be- und entlasten (Bewegung) wirkt als Blutpumpe, die elementar ist für die Durchblutung des Hufes und dadurch den Körperkreislauf unterstützt.


Ausscheidungsorgan:

Bestimmte Eiweissstoffe, die der Körper nicht mehr braucht, werden in der Huflederhaut zu Hornsubstanz zusammengebaut und auf diesem Wege ausgeschieden.

Jede Minderung / Unterbrechung der Blutzirkulation führt zu einer Reduzierung der Hornproduktion. Die vorhandene Menge Abfalleiweiss zirkuliert in diesem Fall weiterhin im restlichen Blutstrom. Auf lange Sicht werden gut durchblutete Regionen und Organe (Haut, Niere, Leber) damit belastet (Ekzembereitschaft, Verdauungsprobleme oder Vergiftungserscheinungen - Rehe).


  1. Gesunde Barhufer werden alle 4-6 Wochen nachgetrimmt mit dem so genannten Erhaltungstrimm.

  2. Kranke Situationen verlangen häufigere Behandlung, je nach Situation wöchentlich oder mehr!!

  3. Bedenke: Jeder Tag in einer kranken Stellung schädigt und ist ein Tag zu lang!



 

Warum braucht es Barhufpflege?

Barhufbearbeitung ist nötig, um das Pferd ganz in sein natürliches Gleichgewicht zu bringen.

Mit Kantonaler FBA Zulassung zur professionellen Hufpflege

Sachkundenachweis gemäss Art. 31, Abs 4, Buchst. b TSchV Nr. 11/002


Mitglied SHV, Schweizerischer Hufpflegeverband